Obsoleszens-Strategien
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Obsoleszenz

Risikominimierung mit der richtigen Strategie

Der Lebenszyklus eines Produktes ist ganz entscheidend von seiner Verwendung abhängig. Consumer-Produkte beispielsweise, haben in der Regel eine vergleichsweise kurze Lebenserwartung. Bei diesen Produkten liegt der Fokus der Verbraucher vielfach auf innovativen Features, auf neuem Design, erweiterten Funktionen und oftmals modischen Aspekten, was zu immer kurzfristigeren Erneuerungen führt. Dem gegenüber stehen langlebige Systeme und Geräte, wie zum Beispiel in der Medizin- oder Bahntechnik. Von der ersten Entwicklungsphase bis zum Ende des Produktlebenszyklus, in denen diese im Einsatz sind, können teilweise mehrere Jahrzehnte vergehen. In diesen und vielen weiteren industriellen Anwendungen ist die langfristige Verfügbarkeit von elektronischen Komponenten essenziell.

Obsoleszens-Management

Nun liegt es jedoch in der Natur der Sache, dass auch elektronische Bauelemente einem Lebenszyklus unterliegen. Neue Technologien, Weiterentwicklungen und die Verwendung neuer Materialien und Rohstoffe, aber auch der nachlassende Bedarf bestimmter Bauteile, führen zu Produktänderungen und im ungünstigsten Fall zu Produktabkündigungen. Ein weiterer Aspekt, den Hersteller von elektronischen Bauteilen für Produktabkündigungen nutzen, ist die Verknappung von Bauteilen auf dem Markt durch gestiegene Bedarfe. Engpässe treten beispielsweise auf, wenn neue Generationen von Spielekonsolen auf den Markt kommen oder aber durch den rasanten Anstieg der Elektronik in Automotive-Anwendungen. In solchen Fällen fokussieren die Hersteller sich auf die nachgefragten Massenprodukte, die sie nun womöglich zu höheren Preisen absetzen können. Die dafür benötigten Kapazitäten werden durch Abkündigungen anderer, weniger profitabler, Produkte geschaffen.

Gefahren von Bauteilabkündigungen oder Produktänderungen lauern auch, wenn beispielsweise ein Hersteller elektronischer Bauelemente einen anderen Hersteller übernimmt, sein Bauteileprogramm konsolidiert, Produktionsstätten verlagert oder gar schließt. Auf diese Weise können bisher verwendete Hersteller und Bauteileserien plötzlich vom Markt verschwinden.

Reaktion statt Prävention

Täglich werden hunderte von Bauelementen abgekündigt oder geändert. Diese Abkündigungen und Änderungen gehören eindeutig zu den häufigsten Störfällen in der Elektronikbranche. Viele Industrieunternehmen stehen immer wieder vor dem Problem, dass dringend benötigte Komponenten nicht mehr lieferbar sind oder nur sehr schwer, verbunden mit hohen Kosten, zu beschaffen sind. Obwohl dieses Problem bekannt ist, ansonsten permanent Kostensenkungsprogramme gestartet werden, wird das „Obsoleszenz-Risiko“ häufig vernachlässigt. Sonderbeschaffungen aus fragwürdigen Quellen zu enormen Sonderkosten werden in solchen Fällen häufig als der einzige Ausweg gesehen. Weitere Maßnahmen können ein Last-Time-Buy sein mit z. B. anschließender Langzeitlagerung von Bauteilen oder aber die Suche nach möglichen Alternativen bzw. Nachentwicklungen als Ersatz.

Obsoleszenzen verursachen jährlich Kosten in Höhe von mehreren Millionen Euro für ungeplante Re-Designs. Unzählige Stunden gehen in den Entwicklungsabteilungen dadurch verloren, die dringend für die Entwicklung neuer Produkte notwendig wären. Ein kritischer Punkt, der oft unberücksichtigt bleibt, ist neben dem Re-Design an sich, die dann eventuell erforderliche Neuzulassung oder Zertifizierung wie UL, TÜV etc. Diese sind äußerst zeit- und kostenintensiv. Diese reaktiven Maßnahmen stellen die Unternehmen vor große Herausforderungen, bieten jedoch keinen Schutz vor den Gefahren und Auswirkungen allgegenwärtiger Obsoleszenzen.

Obsoleszenz-Management – Instrument zur Risikominimierung

Viele Unternehmen sind bereits zu der Erkenntnis gekommen, dass ein proaktives Obsoleszenz-Management mit der richtigen Strategie ein Mittel ist, die Materialverfügbarkeit über den gesamten Produktlebenszyklus sicherzustellen. Das präventive Handhaben von Obsoleszenzen ist heutzutage ein unabdingbares Instrument, um vorausschauend Auswirkungen und Kosten zu minimieren. Notwendigerweise muss das Obsoleszenz-Management fest in die Unternehmensorganisation eingebunden werden und Bestandteil sämtlicher Unternehmensprozesse, von der Entwicklung über die Beschaffung, die Fertigung und den Kundendienst, sein. Bereits ab der ersten Produktidee bzw. zu Beginn der Entwicklungsphase eines Produktes besteht das Risiko, dass die verwendeten Bauteile obsolet gehen. Im Laufe des Produktlebenszyklus erhöht sich dieses Risiko immer weiter. Daher ist die Kernaufgabe des Obsoleszenz-Managements, die Verfügbarkeit der Bauteile über den gesamten Produktlebenszyklus zu gewährleisten, mit dem Ziel der Vermeidung oder Reduzierung von Produktionsausfällen.

Obsoleszenz-Management-Strategien

Zusammenspiel aller Beteiligten in der Versorgungskette

Die möglichen Auslöser für Obsoleszenzen können, wie oben bereits beschrieben, vielschichtig sein, die Risiken, die von den Obsoleszenzen ausgehen, sind nicht minder vielfältig. Auf den Eintritt einer Bauteilabkündigung gilt es vorbereitet zu sein, die möglichen Risiken sind frühzeitig zu analysieren. Die Ergebnisse der Analyse bilden die Grundlage für die Definition von Maßnahmen, die aus dem jeweiligen Risiko abgeleitet werden. Sobald eine Bauteilabkündigung erfolgt, werden diese Maßnahmen eingeleitet, mit dem Ziel, die Risiken und Kosten für das Unternehmen zu minimieren.

Die Obsoleszenz-Strategie der WDI AG unterstützt unsere Kunden bei der Reduzierung der Risiken, die durch abgekündigte Bauteile eintreten können. Mit unseren Lieferanten pflegen wir ein enges Vertrags- und Kommunikationsnetzwerk. Die gesamte Versorgungskette ist durch unsere ausschließlich autorisierten und offiziellen Distributionsverträge mit unseren Lieferanten abgesichert und für alle Beteiligten transparent. So sind wir in der Lage, unsere Kunden vor den Auswirkungen obsoleter Bauteile, aufwändiger Re-Designs sowie kostenintensiver Brokerware aus unsicheren Quellen zu bewahren.

Nicht selten erhalten wir von Kunden Stücklisten mit veralteten oder nicht mehr aktuellen Bauteilen, die für neue Produktentwicklungen angefragt werden. Im Dialog mit den Kunden stellen wir dann fest, dass das Design der Schaltung aus früheren Gerätegenerationen übernommen wurde, frei nach dem Motto „Never change a running system“. Mit unserer Expertise sind wir in der Lage, die Kunden darauf aufmerksam zu machen und Bauteile der neuesten Generation mit größerer Effizienz und besserer Performance, womöglich in kleinerer Bauform, kostengünstiger und mit besserer Verfügbarkeit in der Zukunft anzubieten.

Unser über 30-jähriges Know-how und der beständige Austausch technischer Standards sorgen rechtzeitig für Informationen bezüglich zu erwartender Bauteilabkündigungen, Neueinführungen oder Produktänderungen. Unsere fundierte technische Beratung und die professionelle Unterstützung beim Design-In, in Kombination mit unserem exzellent abgestimmten Produktportfolio, erlaubt es uns, unseren Kunden bereits während des Designs neuer Produkte geeignete Second- und auch Third-Source-Produkte aus einer Hand anzubieten und damit Risiken aus möglichen Obsoleszenzen zu minimieren. Nutzen Sie diesen Vorsprung!

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